Fridafors mag klein sein, aber seine Geschichte ist alles andere als unscheinbar. Eingebettet in die Natur am wasserreichen Mörrumsån, nahm das Dorf Ende des 19. Jahrhunderts seinen Anfang – damals noch unter dem Namen Bjellernäs, einer kleinen Waldsiedlung. Auch heute haben die Häuser noch diese Markierung Grundstücke inne – die Vallesborg ist auf dem Flurstück Bjällernäs 1:81.
Der Wasserfall Bjellerforsen lieferte die Energie für die ersten Mühlen und ein Sägewerk. 1856 wagte der Unternehmer Gustav Gråberg einen großen Schritt: Er kaufte ein größeres Waldstück mit dem Traum, dort eine Holzschleiferei zu errichten. Doch wie das Leben so spielt, geriet Gråberg in finanzielle Schwierigkeiten. In diesem entscheidenden Moment war es seine Frau Frida, die beherzt einsprang und den Landkauf vollendete.
Aus Dankbarkeit – und vielleicht auch aus Liebe – erhielt der entstehende Industriestandort ihren Namen: Fridafors, die „Frida-Fälle“.
Der Aufschwung beginnt
1894 wurde Gråbergs Traum Wirklichkeit: Eine Fabrik zur Herstellung von Holzschliff (Zellstoff) nahm ihren Betrieb auf. In den folgenden Jahren kamen Papier- und Pappenproduktion dazu, und Fridafors entwickelte sich rasant zu einem bedeutenden Industriestandort. Um 1900 arbeiteten bereits rund 90 Menschen in der Fabrik – eine beachtliche Zahl für ein kleines Dorf mitten im Wald.

Die Eisenbahn brachte weitere Dynamik. Eine Verbindung zur Hafenstadt Karlshamn wurde gebaut, und der Bahnhof von Fridafors sorgte dafür, dass die Produkte in die Welt hinausgingen – und umgekehrt die Welt ein Stück näher an Fridafors heranrückte.
Wandel und Neubeginn
Doch wie in vielen Industrieorten kam auch hier der Wandel: Die Fabrik wurde modernisiert, mehrfach verkauft, zuletzt war sie Teil des Klippan-Konzerns. 1999 wurde der Betrieb schließlich eingestellt – ein tiefer Einschnitt für den Ort. Viele Bewohner verließen Fridafors, und es wurde still. Sehr still.
Doch genau diese Ruhe wurde zum Schatz. Heute zieht Fridafors Menschen an, die das Ursprüngliche, das Entschleunigte suchen. Viele der alten Arbeiterhäuschen wurden zu liebevoll renovierten Ferienhäusern – nicht nur von Schweden, sondern auch von Familien aus Deutschland und Dänemark, die sich in den Ort verliebt haben.
Ein Ort zum Ankommen
Für uns persönlich ist Fridafors viel mehr als nur ein Punkt auf der Landkarte – es ist ein Ort, der Herz und Seele berührt. Ob man hier lebt oder Urlaub macht, Fridafors empfängt einen mit offenen Armen: mit der Sanftheit der Natur, dem Rauschen des Flusses, dem Lächeln eines Nachbarn.
Und manchmal ist das Glück ganz leise: ein Sonnenuntergang über dem Wasser, das Zwitschern der Vögel am Morgen oder der Moment, wenn man abends unter tausend funkelnden Sternen steht und einfach nur tief durchatmen kann.
Genau dieses Gefühl möchten wir unseren Euch weitergeben. Wer bei uns in Vallesborg zu Gast ist, spürt: Hier ist man angekommen. Willkommen in Fridafors.